Gedenken an die Befreiung Auschwitz – Birkenau am 27.01.2022

6. Januar 2022

Am 27.01.1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. 77 Jahre nach der Befreiung wollen wir mit euch gemeinsam an die Geschehnisse erinnern und den Opfern gedenken. In Zeiten, in denen die deutsche Geschichte verharmlost, relativiert oder geleugnet wird, ist es umso wichtiger, die Erinnerungen aufrecht zu erhalten. Nur mit einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Grauen der Vernichtungslager ist es möglich, Schlüsse für das Heute zu ziehen. Diese Auseinandersetzung darf nicht nur am 27.01. stattfinden, sondern muss eine dauerhafte sein.
Antisemitismus, Nationalismus und Faschismus sind immer noch weit verbreitet und müssen von uns erkannt und bekämpft werden. Es ist wichtig am Internationalen Holocaust-Gedenktag mit vielen Menschen zu gedenken, aber auch an anderen Tagen muss eine aktive Auseinandersetzung stattfinden.
Darum kommt am 27.01.2022 um 19.00 Uhr zum Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem Platz der Einheit in Potsdam.

Erinnern – Gedenken – Handeln!

Gemeinsam für ein solidarisches Potsdam!

23. Dezember 2021

Am letzten Montag waren in Potsdam über 700 Menschen auf der Straße, ohne sich und andere vor dem Coronavirus zu schützen. Unter den Teilnehmer*innen waren nicht Spaziergänger*innen, sondern Coronaleugner*innen, Verschwörungsideolog*innen, Umsturzphantasten. AFD und andere Nazis versuchen die Sorgen und Nöte der Menschen in der Pandemie für ihre Zwecke mit Hass und Hetze zu missbrauchen.

Die Zivilgesellschaft in unserer Stadt, die Pogida verjagt hat, die sich als „sicherer Hafen“ für Geflüchtete versteht, die eine Stadt der Wissenschaft ist und die stolz auf ihre solidarische Stadtgesellschaft und ihre Freiräume ist, wird damit herausgefordert, ein Zeichen gegen diesen Spuk aus Ignoranz, Egoismus, Hass und Wissenschaftsfeindlichkeit zu setzen!

Diese „Spaziergänge“ sind ein Schlag ins Gesicht der medizinischen Pflegekräfte, die in den Krankenhäusern am Limit arbeiten. Sie verhöhnen alle, die an einer Coronaerkrankung verstorben sind. Sie spalten die Gesellschaft, weil sie mit ihrem egoistischen Verhalten auch diejenigen unter uns mitgefährden, die sich an Kontaktbeschränkung halten und durch die Impfung gegen Corona eine Rückkehr zur Normalität wollen. Sie sind zynisch gegenüber allen Menschen im Einzelhandel und in der Gastronomie, in der Kultur, im Sport oder in der Veranstaltungsbranche, die von den notwendigen Einschränkungen existenziell bedroht sind.

Dabei geht es uns nicht um eine kritiklose Akzeptanz der Coronapolitik. Es ist nötig, über die Auswirkungen der Einschränkungen der Freiheit in unserem Land zu reden. Es ist nötig, Konsequenzen aus der Wucht zu ziehen, die unser Land durch die Pandemie erschüttert hat. Es wird längst Zeit für einen Perspektivwechsel, für eine andere Verteilung der Lasten und Einschränkungen. Wir treten dafür ein, dass alle Menschen geschützt werden, dass die Menschen, welche die Hauptlast in der Krise tragen, endlich auch die entsprechende Anerkennung bekommen. Die überwältigende Mehrheit Potsdams ist solidarisch. Wir meinen, JETZT muss diese Mehrheit dies deutlich machen und zeigen, dass wir Potsdam nicht den Egoist*innen und Schwurbler*innen überlassen.

Deshalb muss am nächsten Montag, den 27. Dezember 2021 das solidarische Potsdam sichtbar werden. Wir rufen alle Menschen in der Stadt auf, diesem Spuk am nächsten Montag etwas entgegen zu setzen! Werdet aktiv, zeigt auf kreative und vielfältige Weise, was wir von Menschenverachtung und Ignoranz halten. Hängt z.B. Transparente, bunte Schals, oder Tücher aus den Fenstern. Macht mit Trillerpfeifen, Töpfen und Pfannen Musik und Lärm an Fenstern und Türen. Macht auf den Wegen deutlich, was ihr von den Egoistinnen und Schwurbler*innen haltet. Nehmt Euch die Straßen zurück!
Am Platz der Einheit, am Nauener Tor, am Brandenburger Tor und am Filmmuseum sind ab 16.30 Uhr vier Kundgebungen als Anlaufpunkte angemeldet.

Und ganz wichtig im Gegensatz zu den Schwurbler*innen: Haltet Abstand, setzt Masken auf, agiert in Kleingruppen, schützt Euch und andere.

Unterstützer*innen:

Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“
Patient*innen gegen kapitalistische Leidkultur
Landesverband AndersARTiG
la datscha
Linke Potsdam
Netzwerk „Stadt für alle“
GEW Studis
Utopia e.V. Zeppelinstraße 26
Neue Farben e.V. Charlottenstraße 28
Die Partei Potsd
VVN-BdA Potsdam
SJ – Die Falken Brandenburg
Seebrücke Potsdam
Polar Potsdam
Treffpunkt Freizeit
Emanzipatorische Antifa Potsdam / EAP
Wählergemeinschaft DIE aNDERE
Linksjugend [’solid] Potsdam
Archiv Potsdam

VVN-BdA Potsdam unterstützt Gegenprotest zur Dauerkundgebung der AfD

2. Dezember 2021

Die Potsdamer VVN-BdA unterstützt den Aufruf zum Gegenprotest gegen die Dauerkundgebung der AfD. Die AfD will von Donnerstag, den 02.12., bis zum Samstag, den 04.12.2021, eine Dauerkundgebung abhalten. Hier der Aufruf, der auch von verschiedenen anderen Initiativen getragen wird.

Die AfD will „gegen die Spaltung der Gesellschaft“ auf die Straße gehen – was für ein Witz! Für diese Partei gehört die Spaltung der Gesellschaft zum Kerngeschäft. Soziale Gerechtigkeit und eine wirkliche Beteiligung aller Menschen an dieser Gesellschaft sind für die AfD Fremdwörter. Stattdessen setzt die AfD ihre Energie in Verschwörungsmythen und Feindbilder. Die AfD sorgt durch die Verbreitung von Fake News für Verunsicherung — tödlich angesichts der Pandemie.

Jedoch ist die herrschende Politik nicht minder verantwortlich für die aktuelle Situation – trotz ihrer teils verzweifelten Appelle für‘s Impfen. Impfen ist momentan sehr wichtig und rettet Leben. Aber wer seit Jahren die Ausbeutung im Gesundheitssystem und eine Entsolidarisierung in der Gesellschaft betreibt, darf sich über das aktuelle Misstrauen nicht wundern.

Die aktuelle Ablehnung der Umsetzung des Potsdamer Bürgerbegehrens für eine Arbeitsentlastung im städtischem Klinikum ist ein Beispiel für eine Politik, die Profit über das Leben von Menschen stellt. Auch der Fakt, dass die deutsche Bundesregierung die stärkste Stimme weltweit gegen die Freigabe von Impfpatenten ist, zeigt den verantwortungslosen Impfnationalismus. Hier gehen wirtschaftliche und nationalistische Interessen über Leichen. Nicht zuletzt durch die neue Omikron-Variante sollte allen klar sein, dass diese Pandemie global bekämpft werden muss.
Doch es bleibt das gleiche Muster wie bei der Klimakrise: Große Reden schwingen und am Ende doch nur knallharte nationalistische Wirtschaftspolitik betreiben.

Die AfD interessiert sich nicht für diese realen Probleme. Sie stimmten nicht für eine Lohnerhöhung und Arbeitsentlastung im Klinikum. Die AfD will offensichtlich nicht das Ende der Pandemie und fordert keine Freigabe der Impfstoffe weltweit. Auch die Klimakrise ist der AfD herzlich egal.

Wir wollen, dass die Lasten und Verantwortung der Corona-Politik nicht auf diejenigen abgewälzt werden, die ohnehin wenig haben.

Statt nun einen Teil der Bevölkerung zu Feinden zu erklären und die Verantwortung über die Folgen der Corona-Pandemie auf einzelne Menschen abzuwälzen, wollen wir echte solidarische Alternativen:
— Wer Impfen für eine Lösung hält, muss auch Schlussmachen mit der Profitmache mit Impfstoffen — für eine bedingungslose Freigabe aller Impfstoffe und Impfpatente weltweit!
— Wer Impfpflicht sagt, muss auch Schlussmachen mit der Ausbeutung in den Krankenhäusern!
— Wer Kontaktbeschränkungen sagt, muss auch Schlussmachen mit der Ausbeutung in den vielen schlecht bezahlten Jobs, wo nur müde über Kontaktbeschränkungen gelächelt wird.
— Wer Abstand sagt, muss auch Schlussmachen mit beengten Wohnverhältnissen in Wohnkasernen und Sammelunterkünften von Geflüchteten.
— Wer an den Zusammenhalt in der Coronakrise appelliert, muss auch Schlussmachen mit der krassen Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich.
— Wer Verantwortung fordert, muss auch Schlussmachen mit den sozial ungerechten Scheinlösungen, nicht nur in der Coronakrise sondern auch in der Klimakrise. Stattdessen brauchen wir einen Systemwandel hin zu einer solidarischen Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur.

Mit unserem unten stehenden Aufruf haben sich verschiedene Initiativen aus Potsdam und Brandenburg solidarisiert:
— Aufstehen gegen Rassismus Brandenburg
— EAP — Emanzipatorische Antifa Potsdam, https://www.e‑a-p.org
— FreiLand Potsdam, https://freiland-potsdam.de/
— Gesunde Zukunft Potsdam, https://gesunde-zukunft-potsdam.de/
— GEW Studis Brandenburg
— kuze — Das studentische Kulturzentrum, http://kuze-potsdam.de/
— linksjugend [’solid] Potsdam, https://www.instagram.com/linksjugend_potsdam
— polar, https://polar.noblogs.org/
— Seebrücke Potsdam, https://seebruecke.org/mach-mit/deutschland/brandenburg/potsdam
— Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes — Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Potsdam, https://potsdam.vvn-bda.de/

Die Ermittlung von Peter Weiss

23. Oktober 2021

Die VVN-BdA Potsdam zeigt im Thalia-Kino in Potsdam-Babelsberg die TV-Inszenierung des Theaterstückes „Die Ermittlung“ geschrieben von Peter Weiss.

Der am 8. November 1916 in Nowawes (heute Potsdam-Babelsberg) geborene Schrift-steller, Filmemacher und Künstler Peter Weiss musste 1934 wegen seiner jüdischen Herkunft vor dem Nazionalsozialmus flüchten und folgte nach einigen Zwischenstationen in Europa schließlich seinen Eltern in die schwedische Emigration. Er war ein politisch engagierter linker Autor und Dramatiker. Nach einem bewegten Leben starb er 1982 in Stockholm.

Den im Jahr 1963 begonnenen Auschwitzprozessen in Frankfurt am Main, bei denen 22 Männer für die im KZ Auschwitz begangenen Verbrechen angeklagt wurden, konnte er selbst beiwohnen und schrieb sein Stück „Die Ermittlung“ basierend auf den Prozessprotokollen. Es wurde 1965 in Ost- und Westdeutschland uraufgeführt.

Gemeinsam wollen wir anlässlich seines 105. Geburtstages an das Leben und Wirken von Peter Weiss und an sein wichtiges Werk über die Frankfurter Auschwitzprozesse (TV-Inszenierung von „Die Ermittlung“ von 1966, sw, BRD-Version, 155 min., Regie: Peter Schulze-Rohr) erinnern.

Kommt am Sonntag, den 07.11.2021 um 11 Uhr ins Thalia Potsdam in der Rudolf-Breitscheid-Straße 50 in Potsdam-Babelsberg (direkt am S-Bhf. Babelsberg).
Der Eintritt ist frei!

Erinnern – Gedenken – Mahnen.

Für die Veranstaltung gilt die 3-Regel (achtet auf aktuelle Infos unter thalia-potsdam.de). Bitte denkt an das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes!

90. Jahrestag der Ermordung von Herbert Ritter – Gedenken und Multimedia-Vortrag (nun auch per Stream)

14. Oktober 2021

Am 12.11. erinnern wir an den 90. Jahrestag der Ermordung von Herbert Ritter in Nowawes, dem heutigen Babelsberg. Zu diesem Jahrestag findet am 12.11.2021 eine Gedenkveranstaltung am Weberplatz statt, auf dem Herbert Ritter als Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes (KJVD) von einem Nazi tödlich verletzt wurde. Herbert Ritter war das erste Opfer des Faschismus in Nowawes. Die Gedenkveranstaltung findet um 19 Uhr an der Gedenktafel statt. Es gelten die aktuellen Bestimmungen zu Covid19.

Am Donnerstag, den 18.11.2021, gibt es um 19 Uhr ein Bildervortrag mit Bernd Langer zur politischen Gewalt am Ende der Weimarer Republik. Bernd Langer war an der Organisierung der autonomen Antifa-Bewegung beteiligt und ist Autor mehrerer Bücher. Historisch befasst er sich unter anderem mit den revolutionären und politischen Kämpfen in der Weimarer Republik. In dem Vortrag wollen wir uns der Zuspitzung der politischen Auseinandersetzungen, wie den Straßenkämpfen, Saalschlachten und politisch motivierten Morden, aber auch der Gründung der Antifaschistischen Aktion widmen und dabei einen regionalen Bezug herstellen. Der Vortrag findet im VIP-Raum des Karl-Liebknecht-Stadions statt. Der Eintritt ist frei, aber der Zugang erfolgt nur mit der 2G-Regel. Es gibt auch einen Stream (siehe unten).

Die Veranstaltungen werden organisiert von der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, BLAUWEISSBUNT Nulldrei, Nordkurve Babelsberg und der VVN-BdA Potsdam, mit Unterstützung des AStA der Universität Potsdam.

Gedenken an den 90. Jahrestag der Ermordung von Herbert Ritter

Freitag, 12.11.2021, 19 Uhr, Weberplatz

Multimedia-Vortrag zur politischen Gewalt am Ende der Weimarer Republik mit Bernd Langer

Donnerstag, 18.11.2021, 19 Uhr, VIP-Raum im Karl-Liebknecht-Stadion, 2G-Regel

Einen Stream der Veranstaltung gibt es hier:
https://twitch.tv/nulldreitv

Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome in Potsdam

7. Oktober 2021

Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome in Potsdam


Am 09.11.1938 und in den folgenden Tagen wurden im gesamten Deutschen Reich Geschäfte, Wohnungen und Synagogen angegriffen, zerstört bzw. niedergebrannt, jüdische Menschen in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Der 09. November war ein weiterer, systematischer Schritt auf dem Weg zur Shoah, welche nur durch die millitärische Niederlage Deutschlands beendet wurde. 

Doch auch nach 1945 ist der Antisemitismus in Deutschland geblieben. Allein im Jahr 2020 wurden im Land Brandenburg 141 antisemitische Vorfälle registriert. Im Zuge der sogenannten Coronaproteste gehen Holocaustleugner*innen, Reichsbürger*innen, Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen und Neonazis gemeinsam auf die Straße. Sie alle eint der Antisemitismus. Sie tragen ihn offen zur Schau. In den sozialen Medien werden antisemitische Bilder und Erzählungen verbreitet. Es ist ein historisches Versäumnis, in der Vergangenheit und auch heute, über latente sowie offene antisemitische Äußerungen hinwegzusehen. Struktureller Antisemitismus wird als solcher oft nicht erkannt oder bagatellisiert. Wir  müssen da einschreiten wo Antisemitismus anfängt, sei es ein Witz, eine Beleidigung oder die Forderung nach der Vernichtung oder dem Boykott des jüdischen Staates Israel. Nur mit einer aktiven Erinnerungsarbeit können wir uns das Vergangene ins Bewusstsein bringen,mahnen und handeln. Nach wie vor gilt es jegliche Form des Antisemitismus konsequent zu thematisieren und zu bekämpfen.


Gemeinsam wollen wir anlässlich des 83. Jahrestages an die Schrecken und Folgen der Novemberpogrome erinnern. 


Kommt am Dienstag, den 09.11.2021 um 19 Uhr zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Platz der Einheit in Potsdam.  

Erinnern – Gedenken – Mahnen


Bitte denkt an das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und haltet einen Mindestabstand ein.

„Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ – Film und Gespräch

2. Oktober 2021

„Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ – Filmvorführung und Gespräch

mit den Filmemacher*innen Karin Kaper und Dirk Szuszies; Begrüßung durch die VVN-BdA Brandenburg 

Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.

Der Film folgt den wesentlichen Lebenslinien und weltweiten Erfahrungen des Protagonisten. Als Jude erlebte Walter Kaufmann persönlich die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus. Als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, am Prozeß gegen Angela Davis, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR. Der Film bietet jüngeren und älteren Zuschauern eine letzte Gelegenheit, die Welt aus der Perspektive dieses einzigartigen Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.

Walter Kaufmann lebte Jahrzehnte lang in Kleinmachnow und war Mitbegründer der VVN-BdA Brandenburg. Er verstarb am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin.

Die Veranstaltung wird von Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Brandenburg (VVN-BdA Brandenburg) unterstützt.

Freitag, 8. Oktober 2021, 18:30 Uhr

Programmkino Thalia, Rudolf-Breitscheid-Str. 50, 14482 Potsdam

Kartenverkauf über das Thalia-Kino: https://www.thalia-potsdam.de/

Tag der Erinnerung und Mahnung – NS-Zwangsarbeit in Babelsberg

18. August 2021

Der industriell geprägte Stadtteil Babelsberg war in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ein Hort der NS-Zwangsarbeit in den für die Rüstungsindustrie produzierenden Betrieben, die sich vor allem entlang der heutigen Großbeerenstraße und Friedrich-Engels-Straße entlang zogen. Zu den größten Unternehmen gehörten die Arado-Flugzeugwerke auf dem heutigen freiLand-Gelände sowie die ehemalige Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel und das UFA-Filmunternehmen. In dem Vortrag der Historikerin Almuth Püschel geht der Blick auf die Orte, an denen Menschen aus den verschiedensten Ländern Zwangsarbeit leisten mussten und wie ihre Arbeits- und Lebensbedingungen aussahen. Dem Vortrag schließt sich am Sonntag, dem Tag der Erinnerung und Mahnung, ein Gedenken an die Zwangsarbeiter:innen bei Frieseke & Höpfner an der Stele in der Großbeerenstraße 107 an.

Die Veranstaltung wird organisiert von der VVN-BdA Potsdam und der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes. Der Vortrag in der Stadtteilkneipe findet unter Beachtung der 3 G´s statt (Geimpft, Genesen, Getestet).

10.09.2021, 18:00 Uhr, Vortrag zu NS-Zwangsarbeit in der Stadtteilkneipe Nowawes (Großbeerenstraße 5)
12.09.2021, 10:00 Uhr, Tag der Erinnerung und Mahnung mit Gedenken an der Stele (Großbeerenstraße 107)

80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion – Aufruf zum stillen Gedenken in Potsdam und Umgebung

15. Juni 2021

Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 beginnt ein mörderischer Vernichtungskrieg, der vor allem auf die Eroberung von Lebensraum im Osten zielt und klar einen antisemitischen, antikommunistischen und rassistischen Charakter aufweist. Schon zuvor wurden antirussische und antibolschewistische Stimmungen geschürt, doch mit dem Angriff auf die Sowjetunion wurde diese Ideologie in die Tat umgesetzt.

Von Anfang an war die Ermordung, Versklavung und Deportation von großen Teilen der Bevölkerung einkalkuliert. Nicht nur Wehrmacht, Polizei und SS, auch andere Dienststellen und die deutsche Wirtschaft waren an den Plänen und der Umsetzung beteiligt. Mit der Wehrmacht folgten Einsatzgruppen der SS, Waffen-SS und Polizei und setzen den Massenmord und die Vernichtung der Juden um.

Bereits im ersten Kriegsjahr gehen mehr als drei Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus deutscher Sicht sind es slawische Untermenschen, die nicht versorgt werden sollen. Ein Jahr später lebt nur noch eine Million von ihnen. Politkommissare und Juden werden meist sofort ausgesondert und ermordet. Bis zum Kriegsende sterben drei der mehr als fünf Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen an Hunger, Krankheiten und durch Erschießen.

Nicht nur die jüdische Bevölkerung und Kriegsgefangenen werden systematisch ermordet, auch die Zivilbevölkerung wird terrorisiert. Städte und weite Landstriche werden ausgehungert, weite Teile des Landes zerstört und entvölkert. Unter den sogenannten Vergeltungsmaßnahmen im Rahmen der Partisanenbekämpfung werden Abertausende hingerichtet. Bei dem Rückzug der deutschen Armee nach ihrer Niederlage in Stalingrad hinterlässt sie verbrannte Erde. Mehr als 27 Millionen, in der Mehrheit Zivilisten, kommen auf sowjetischem Boden ums Leben.

Erst in den letzten Jahren begann man, auch dem Überfall auf die Sowjetunion und dem deutsch-sowjetischen Krieg zu gedenken. Doch es gibt bis heute kaum Gedenkorte sowie keine Entschädigung für die getöteten Zivilisten und die Millionen von ermordeten und gefallenen Sowjetsoldaten. Gedenken wir also hier in Potsdam und Umgebung an den Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren auf den zahlreichen sowjetischen Ehrenfriedhöfen, an den Orten der Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen und an den antifaschistischen Erinnerungsorten.

VVN-BdA Potsdam

Sichtbarkeit von antifaschistischen Gedenken in der Stadt Potsdam

28. Mai 2021

Mit einem Vorschlag zur Förderung der Sichtbarkeit des antifaschistischen Gedenkens in der Landeshauptstadt Potsdam ist die VVN-BdA im Frühjahr an die beiden Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, DIE aNDERE und DIE LINKE, herangetreten. Die beiden Fraktionen wandten sich zur Miteinbringung auch an die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, die diesen Antrag nun im Kulturausschuss der Stadt Potsdam schließlich mit positiven Votum beschieden haben. Damit dürfte einer Umsetzung nichts mehr im Wege stehen.

In der Sichtbarkeit des antifaschistischen Gedenkens sollen unter anderem auf der offiziellen Webseite der Stadt biographische Informationen zu den Potsdamer Bürger*innen ergänzt werden, die mit der Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurden. Die im Potsdamer Stadtgebiet vorhandenen antifaschistischen Erinnerungs- und Gedenkorte sollen auf einer digitalen Karte der städtischen Webseite vermerkt werden. Ergänzend soll es dazu eine kurze Beschreibung der Lage und Geschichte des jeweiligen Gedenk- und Erinnerungsortes geben. Auch andere Möglichkeiten zur Information und Sichtbarmachung am jeweiligen authentischen Ort selbst sollen geprüft werden. Außerdem soll die Landeshauptstadt Potsdam, die Geschichte des Todesmarsches aus dem KZ Lieberose, der Anfang 1945 über das Potsdamer Stadtgebiet in das KZ Sachsenhausen führte, aufzuarbeiten und in geeigneter Weise sichtbar machen.

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