VVN-BdA Potsdam für digitalen Erinnerungspfad Karl Liebknecht

12. Mai 2023

Die Potsdamer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten hat sich im örtlichen Kulturausschuss an die Landeshauptstadt Potsdam gewandt, um die Einrichtung eines vorerst digitalen Erinnerungspfades/-moduls zu Karl Liebknecht vorzuschlagen.

Dieses Modul soll mit mehreren Stationen zu authentischen Orten über das Wirken von Karl Liebknecht im Kontext der Stadtgeschichte und der Arbeiter:innenbewegung informieren. Im Mittelpunkt steht dabei das Wirken von Karl Liebknecht in Potsdam als sozialdemokratischer Kandidat und Antimilitarist für den Reichstag.

Die Geschichte Karl Liebknechts, einem der wohl bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen und internationalen Arbeiter:innenbewegung, ist eng mit Potsdam verknüpft. Seit 1901 trat er regelmäßig in Potsdam und Nowawes (Babelsberg) auf und konnte im Jahr 1912 schließlich den sogenannten „Kaiserwahlkreis“ Potsdam-Spandau-Osthavelland gewinnen.

Eine Karte mit Stationen sollen die bisher zahlreichen existenten Erinnerungsstätten im Stadtgebiet und die Orte des Wirkens mit kurzen Informationen auflisten und diese zusammenhängend kontextualisieren. Keine andere Person hat in Potsdam eine solche Anzahl an Erinnerungsorten, Denkmälern und Benennungen von öffentlichen Orten.

In dem Erinnerungsmodul können die Gegensätze der Stadt herausgearbeitet werden; auf der einen Seite das preußische und monarchistische Potsdam, bestrebt die Arbeiter:innenbewegung klein zu halten sowie der militaristischen Tradition verpflichtet, auf der anderen Seite die aufkeimende Arbeiter:innenbewegung, die nach sozialen und politischen Veränderungen strebte und denen der Krieg zuwider war.

Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

9. Mai 2023

Am 8. Mai jährte sich zum 78. Mal die Befreiung Deutschlands von Nationalsozialismus, was zugleich das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete. Die VVN-BdA Potsdam nahm am offiziellen Gedenken der Landeshauptstadt Potsdam teil, bei dem auch mit der Brandenburgischen Freundschaftsgesellschaft e. V. (BFG) und der Schule der Künste „InteGrazia“ des deutsch-russischen Vereins „SEMLJAKI e. V.“ kooperiert wurde. Das Gedenken fand am sowjetischen Ehrenfriedhof auf dem Potsdamer Bassinplatz statt.

100. Geburtstag von Willi Frohwein

20. März 2023

Am 27. März 1923 wurde Willi Frohwein geboren. Als Person jüdischer Herkunft verfolgte man ihn im Nationalsozialismus. Er überlebte Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen, wo er schließlich befreit wurde. Im Jahr 1966 sagte Willi Frohwein als Hauptbelastungszeuge im Prozess gegen den Lagerarzt von Auschwitz, Horst Fischer, aus. Aufgrund seiner Biographie und seines Engagements trug er sich 2005 ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Potsdam ein. Willi Frohwein war Ehrenmitglied der VVN-BdA und stand uns während der Gründung des Landesverbandes im Jahr 2007 als Antifaschist und Zeitzeuge beiseite. Im Alter von 86 Jahren verstarb er am 12. Dezember 2009 in seiner Babelsberger Wohnung. Der Findling trägt mittlerweile seinen Namen und fungiert als Ort der Erinnerung an den Wahlbabelsberger.

Zum 100. Geburtstag Willi Frohweins soll ihm in einer öffentlichen Veranstaltung gewürdigt werden, die von der Landeshauptstadt Potsdam und anderen Personen und Initiativen, wie zum Beispiel der VVN-BdA Potsdam, mitgestaltet wird.

27. März 2023 16 Uhr Heidehaus am Findling/Willi-Frohwein-Platz

Engagierte und Wegbegleiter Willi Frohweins erinnern an ihn mit einem Film, mit Zeitzeugenberichten und Gesprächen bei Getränken und Kuchen. 17:30 Uhr gibt eine Führung über den Willi-Frohwein-Platz Einblicke in die Entstehung des neu gestalteten Platzes. Eintritt frei.

Artikel der VVN-BdA: Willi Frohwein – Gründungsmitglied der ersten Stunde

Der Widerstand gegen die faschistische Diktatur im Frühjahr 1933 – am Beispiel von Hennigsdorf und Nowawes (Babelsberg)

28. Februar 2023

Am 19. März gibt es einen Vortrag zum Thema „Der Widerstand gegen die faschistische Diktatur im Frühjahr 1933 – am Beispiel von Hennigsdorf und Nowawes (Babelsberg)“ mit Dr. Günter Wehner, Uwe Klett und Christian Raschke. Moderiert und organisiert wird die Veranstaltung von Cathleen Bürgelt aus der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes und VVN-BdA Potsdam. Ort der Veranstaltung ist die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in der Dortustr. 53 in 14467 Potsdam. Der Beginn ist um 17 Uhr, die Veranstaltung ist kostenfrei.
Der Widerstand gegen die faschistische Diktatur im Frühjahr 1933 – am Beispiel von Hennigsdorf und Nowawes (Babelsberg) in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes und VVN-BdA Potsdam

Vorträge von
Dr. Günter Wehner (Historiker)
Dr. Uwe Klett (Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes) und
Christian Raschke (VVN-BdA Potsdam)

Moderation:
Cathleen Bürgelt (RLS Brandenburg)

Dr. Günter Wehner, Jg. 1932, war ab 1964 als Lehrer in Hennigsdorf tätig und begann dort seine Beschäftigung mit den Widerstandskämpfer*innen gegen die Nazi-Diktatur. 1978 promovierte er zur „Geschichte der Arbeiterbewegung in Hennigsdorf von 1933 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung des Kampfes der KPD gegen Faschismus und Krieg im Ort und dessen Großbetrieben“. Er hat an dem zwölfbändigen biografischen Lexikon „Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945“ mitgearbeitet, veröffentlicht regelmäßig Beiträge in „Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ und „antifa. Magazin für antifaschistische Politik und Kultur“ und forscht gegenwärtig zur Geschichte der Roten Hilfe.

Christian Raschke, Jg 1981, und Dr. Uwe Klett, Jg. 1959, sind Mitglieder in der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes. Die Geschichtswerkstatt hat das Ziel, vor allem die Geschichte des Arbeitermilieus und ihrer politischen Akteure in Nowawes (heute Potsdam-Babelsberg) zu erforschen und durch Vorträge, Führungen und Veröffentlichungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei ist der Arbeiterwiderstand ein wichtiges Element der Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit.

Gedenken an Todesmarsch aus KZ Lieberose

6. Februar 2023

Das Gedenken an den Todesmarsch aus dem KZ Lieberose findet am Donnerstag, den 09.02.2023, um 18:30 Uhr auf dem Friedhof in Drewitz statt. Der Todesmarsch aus dem nahe Cottbus gelegenen KZ Lieberose führte nach Oranienburg in das KZ Sachsenhausen und durchquerte neben vielen anderen Orten auch Potsdam.

Das Gedenken findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potdsdam. Zugleich ist das Gedenken in Potsdam-Drewitz die Abschlussverastaltung der Reihe.

Eigener Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus in der Lindenstraße 54

27. Januar 2023

In einer Pressemitteilung fordert die VVN-BdA Potsdam einen eigenen Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus.

Wir halten den Ort der Gedenkstätte Lindenstraße 54 in der Potsdamer Innenstadt prinzipiell für einen guten Erinnerungsort, auch in Bezug auf die Opfer des Nationalsozialismus. In der heutigen Gedenkstätte Lindenstraße waren zwischen 1933 und 1945 das Potsdamer Erbgesundheitsgericht und ein Gefängnis für politisch Verfolgte des NS-Regimes, darunter teilweise der Volksgerichtshof.

Ein Gedenken wie am heutigen 27. Januar, dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und der an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erinnert, der seit Jahren von der Landeshauptstadt Potsdam an der Plastik „Das Opfer“ durchgeführt wird, halten wir jedoch für grundlegend falsch und ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer und ihrer Hinterbliebenen. Wir, als Interessvertretung der Opfer des Nationalsozialismus, verdeutlichen noch einmal die Wichtigkeit eines eigenen Gedenkortes für die Opfer des Nationalsozialismus in derGedenkstätte Lindenstraße 54.

Gedenken an John Schehr und Genossen

25. Januar 2023

Am 2. Februar jährt sich der Mord an John Schehr und Genossen am Kilometerberg in Berlin-Wannsee. Aus diesem Anlass führen die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-VdA) aus Berlin mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Landesverband Brandenburg und Ortsvereinigung Potsdam am Sonnabend, den 04. Februar 2023, um 11 Uhr am Gedenkstein am Schäferberg die traditionelle Gedenkkundgebung durch.

Von Haltestelle Glienicker Brücke (Potsdam) um 10:45 Uhr mit dem Bus 316 (Richtung S Wannsee), Ankunft Haltestelle am Schäferberg (Berlin) um 10:49 Uhr.

Von Haltestelle S Wannsee (Berlin) um 10:47 Uhr mit dem Bus 316 (Richtung Glienicker Brücke), Ankunft Haltestelle am Schäferberg (Berlin) um 10:54 Uhr.

Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau

20. Januar 2023

Am 27.01.2023 jährt sich der 78. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Für die Gedenkveranstaltung treffen wir uns um 16 Uhr auf dem Platz der Einheit am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. 

Das Gedenken findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potsdam statt.

Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potsdam

8. November 2022

Um die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte weiter voranzutreiben, hat sich in diesem Jahr in Potsdam ein Bündnis gebildet. Unter dem Namen „Netzwerk Erinnerungsarbeit“ haben sich die Emanzipatorische Antifa Potsdam (EAP), die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Ortsgruppe Potsdam (VVN-BdA) sowie das Projekt „Erinnerungsorte Brandenburg“ zusammen gefunden. Das Netzwerk Erinnerungsarbeit hat eine Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potsdam auf die Beine gestellt. Die Veranstaltungsreihe beginnt am 09.11.2022 und endet am 09.02.2023.

Mit einer Veranstaltungsreihe soll auf unterschiedlicher Weise eine aktive Gedenkkultur gestaltet werden. Der Schwerpunkt wird hierbei auf jüdischem Widerstand und Selbstorganisierung liegen, sowie auf der persönlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte.

Den Auftakt der Veranstaltungen bildet das Gedenken an die Novemberpogrome 1938 am 09.11.2022. Dieses findet um 19 Uhr am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Platz der Einheit statt.

Am 26.11.2022 folgt der Workshop „Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft: Wege zur eigenen Recherche“ von Dr. Johannes Spohr.

Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, KollegInnen oder Vereinsmitglieder während dieser Zeit innehatten. Wer sich auf den Weg der Recherche begibt, ist nicht immer im Besitz umfangreicher Dokumente. Manchmal liefern Erzählungen aus der Familie erste Anhaltspunkte. Einige beginnen die Suche ohne jegliches Vorwissen. Auch das ist möglich, denn Archive und Institutionen bieten heute zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen Fragen nachzugehen. Doch wie gelange ich an welche Informationen? Und wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Diesen Fragen können die TeilnehmerInnen sich im Workshop mit professioneller Anleitung und Unterstützung widmen. Der Historiker Johannes Spohr leitet durch den Tag, liefert Grundlagen, Anregungen und Tipps und geht auf individuelle Fragen zur Recherche ein.
Anmeldung unter: gedenken-in-potsdam@riseup.net

Im neuen Jahr geht es dann am 18.01.2023 um 19 Uhr im HausZwei mit dem Vortrag von Prof. Dr. Andrea Löw weiter. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Selbstbehauptung und dem Widerstand von Jüdinnen und Juden während des Holocaust.

„Die Hauptsache, daß mein Traum verwirklicht ist. Ich habe es erlebt, eine Widerstandsaktion im Warschauer Getto. In ihrer ganzen Pracht und Größe“ Dies schrieb Mordechai Anielewicz, der Kommandant der Jüdischen Kampforganisation, während des Aufstands im Warschauer Getto kurz vor seinem Tod an einen Freund. Dieser Aufstand wurde zum Symbol der jüdischen Auflehnung gegen das NS-Regime. Die Bedingungen für Widerstand waren jedoch ungeheuer schwierig und so kam es nur selten zu bewaffneten Revolten. Dennoch: Jüdinnen und Juden in Europa haben sich auf verschiedene Art und Weise den Nationalsozialisten widersetzt. Im Vortrag werden die Bedingungen und Probleme von jüdischem Widerstand diskutiert und, mit einem Schwerpunkt auf dem besetzten Polen, verschiedene Formen der Auflehnung und der Selbstbehauptung von Jüdinnen und Juden dargestellt.

Am 27.01.2023 jährt sich der 78. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Für die Gedenkveranstaltung treffen wir uns um 16 Uhr auf dem Platz der Einheit am Mahnmal für die Opfer des Faschismus.

Am 01.02.2023 um 19 Uhr geben Julia Kleinschmidt und Nina Zellerhoff vom Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien im KuZe (Hermann Elflein Str. 10) einen Input zur „Hachschara als Erinnerungsort. Digitale Erschließung und Vermittlung am Beispiel Brandenburgs“.

Am 09.02.2023 findet der Abschluss der Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Zum Gedenken an den Todesmarsch aus dem KZ Lieberose treffen wir uns um 18:30 Uhr auf dem Friedhof in Drewitz. Der Todesmarsch aus dem nahe Cottbus gelegenen KZ führte nach Oranienburg in das KZ Sachsenhausen und durchquerte auch Potsdam.

All die Veranstaltungen zeigen die Vielfältigkeit von Gedenken. Wir versuchen uns weiter mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Schlussfolgerungen für das Heute zuziehen.

Erinnern-Mahnen-Gedenken

Gedenken zum Todestag des ersten Opfers des Faschismus in Nowawes

1. November 2022

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, das Filmstadtinferno 99 und die VVN-BdA Potsdam rufen dazu auf, am Todestag von Herbert Ritter, den 12. November, Blumen und Kerzen sowohl an der Gedenktafel, als auch an seinem Grab auf dem Friedhof in der Großbeerenstraße niederzulegen.

Wann: Samstag, 12. November 2022

Wo: Weberplatz / Friedhof Großbeerenstr.

Ältere Nachrichten · Neuere Nachrichten