Samstag – 11.10.2025 -10 Uhr im Treffpunkt Freizeit in Potsdam
Über diese Veranstaltung
Gemeinsam wollen wir aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten im Land Brandenburg beleuchten, die Rolle von Frauen in rechten Strukturen diskutieren und mit erinnerungspolitischen Initiativen ins Gespräch kommen.
Programm
10.00 Uhr Begrüßung durch den Landesvorstand
Block 1: Entwicklungen in der extremen Rechten im Land Brandenburg
10.15 Uhr – 12:00 Uhr Neue germanische Medizin und völkische Siedlerprojekte
Referent: Hannes Müller Amadeu Antonio Stiftung
Block 2: Frauen in rechten Parteien und Bewegungen
13:00 Uhr – 15:00 Uhr Frauen in der extremen Rechten
Referentin: Frau Professor Dr. Esther Lehnert, Alice-Salomon-Hochschule, Berlin
Block 3: Erinnerungspolitische Initiativen in Brandenburg
15.30 Uhr – 17.30 Uhr
Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.(angefragt)
Verein Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga e.V. (angefragt)
Vorführung des Dokumentarfilms von Peter Rocha (DDR 1983, 44 min.) 17.09.2025, 19:30 Uhr, Buchladen Sputnik (Charlottenstr. 28, 14467 Potsdam), Eintritt frei
Wie konnten Kinder in einem KZ überleben? Weil die Lehrerin Vera Rückert keine wirkliche Antwort auf diese Frage eines Schülers hatte, entstand ein bemerkenswertes Projekt: Zehn Jahre forschten Jugendliche der Erich-Weinert-Oberschule in Eisenhüttenstadt mit ihrer Lehrerin und schrieben Briefe an ehemalige Häftlinge aus ganz Europa, die als Kinder und Jugendliche im KZ Buchenwald inhaftiert waren.
Dieses Engagement beeindruckte Dokumentarfilmer der DEFA, so auch den Regisseur Peter Rocha (1942-2014). Er begleitete die Jugendlichen und ehemalige Häftlinge bei einem Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald. Sie erzählen, wie sie als Kinder und Jugendliche durch die Solidarität und den Opfermut anderer Häftlinge überleben und so durch die Befreiung am 11. April 1945 gerettet werden konnten. Zugleich ist der Film Zeugnis des beispielhaften Engagements Eisenhüttenstädter Jugendlicher und ihrer Lehrerin.
Aus Anlass des 86. Jahrestags des Beginns des Zweiten Weltkriegs und aufgrund des Bedürfnisses, sich weiterhin intensiv mit der Geschichte von Faschismus und Holocaust auseinanderzusetzen und angemessene, neue Formen der Erinnerungskultur zu finden, laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V., der VVN-BdA Potsdam und das kommunalpolitische forum Land Brandenburg e.V. ein zur Aufführung des selten gezeigten Dokumentarfilms aus dem Jahr 1983.
Die Filmvorführung begleitet die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“, die bis zum 19. September 2025 im Treffpunkt Freizeit (Am Neuen Garten 64, 14469 Potsdam) gezeigt wird.
Am Tag der Erinnerung und Mahnung, den 14.09.2025, zeigen wir im Babelsberger Thalia Programmkino den DEFA-Film „Sterne“ von Konrad Wolf. Der Film war einer der ersten Filme, der sich in jener Zeit mit dem Holocaust auseinandergesetzt hat. Der Film „Sterne“ ist im Jahr 1959 erschienen und wurde in den 1990er-Jahren zu einem der 100 wichtigsten deutschen Filme gewählt. Am Tag der Erinnerung Mahnung gedenken wir am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus. Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diese Tradition, die wir als VVN-BdA fortführen.
Antisemitismus ist in der AfD allgegenwärtig. Immer wieder attackiert die Partei unter Rückgriff auf antisemitische Stereotype prominente Vertreterinnen jüdischen Lebens, teilen führende AfD-Funktionärinnen antisemitische Verschwörungserzählungen oder relativieren die Verbrechen des Nationalsozialismus. Trotz der zahlreichen einschlägigen Skandale in ihrer noch jungen Parteiengeschichte wird dem Antisemitismus in der Analyse der AfD jedoch kaum Beachtung geschenkt.
In seinem Buch widmet sich Stefan Dietl dieser Leerstelle und beschreibt den Antisemitismus als wesentliches Ideologieelement und Welterklärungsmodell der AfD. Dabei nimmt er die verschiedenen Erscheinungsformen des Judenhasses in der Partei ebenso unter die Lupe wie die Versuche der AfD, sich als Bollwerk gegen Antisemitismus und Fürsprecherin Israels zu inszenieren. Zudem wirft er einen kritischen Blick auf die angebliche Tabuisierung des Judenhasses in der deutschen Gesellschaft und auf die Renaissance des Antisemitismus im öffentlichen Raum.
Organisiert vom AK gegen Antisemitismus in der Berliner VVN-BdA, unterstützt von der VVN-BdA Potsdam sowie vom Buchladen Sputnik und Aktionsbündnis Brandenburg
Am 10. August 2025 feiern wir den 125. Geburtstag von Hans Otto – ein Anlass, um auch in diesem Jahr seiner zu gedenken. Im November 1933 wurde Hans Otto von den Nationalsozialisten getötet
Montag, 11.August 18 Uhr
Gedenkveranstaltung im Berliner Bötzowkiez (Hans-Otto-Str./Leiselotte-Herrmann-Str.)
Dienstag, 12. August 11 Uhr
Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark), Kranzniederlegung am Grab von Hans Otto
Die Lebenslaute sind seit Jahren bundesweit mit Aktionen und klassischer Musik für Menschenrechte und eine gerechtere Welt aktiv. Wir freuen uns, dass sie bei ihrer Aktionswoche vom 2. bis 10. August 2025 mal wieder in Potsdam zu erleben sind.
Unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten gegen Grenzzäune und Raketen“ findet am Samstag, dem 09. August von 11 bis 15 Uhr eine Kundgebung am „Denkmal für den Unbekannten Deserteur“ auf dem Platz der Einheit statt. 19 Uhr gibt es dann das große Konzert in der Französischen Kirche am Bassinplatz.
Mit dabei sind die Seebrücke Potsdam, der Beratungsfachdienst für Migrant*innen, der Verein zur Pflege antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam, die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, die VVN-BdA Potsdam und die Initiative für das Recht zu kommen, zu gehen und zu bleiben.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“, die derzeit im Potsdamer Treffpunkt Freizeit aufgebaut ist, wird nun bis zum 19. September 2025 verlängert. Die Ausstellung, ein Gemeinschaftsprojekt der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Potsdam, des kommunalpolitische forums Land Brandenburg und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, wurde am 12. Juni 2025 eröffnet und sollte ursprünglich nur bis Ende Juli zu sehen sein. Nun gibt es eine Verlängerung über die Sommerferien hinaus.
„Meine leiblichen Eltern müssen gewusst haben, dass sie in den Tod gehen; denn sonst hätten sie mich mitgenommen.“ Joanna Sobolewska-Pyz
Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung laden die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Potsdam, das kommunalpolitische forum Land Brandenburg und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg mit freundlicher Unterstützung durch Treffpunkt Freizeit Potsdam zu einer besonderen Ausstellung ein.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ porträtiert beispielhaft 15 Personen, geboren zwischen 1939 und 1942, die die erschütternde Geschichte ihres Lebens erzählen und von der Suche nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten berichten.
Während der deutschen Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg konnten etwa 5.000 von annähernd einer Million jüdischen Kindern gerettet werden, weil sie von ihren Eltern in die Obhut polnischer Familien gegeben wurden. Die Polinnen und Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemeinen hielten sie die Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab.
„Ich wurde etwa 1940 im Ghetto in Boałostok geboren. Das ist alles, was ich über mich weiß. Jahrelang habe ich versucht zu erfahren, wer ich bin – und bin auf keine einzige Spur gestoßen.“ Zbigniew Siwiński
Die Ausstellung wurde von der Assoziation „Kinder des Holocaust“, Polen, gemeinsam mit dem Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau erarbeitet und im Frühjahr 2015 erstmalig im Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau präsentiert. Nun ist sie im Treffpunkt Freizeit in Potsdam zu sehen und kann kostenfrei vom 12. Juni bis 25. Juli 2025 montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr besucht werden.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, 12. Juni 2025, um 18 Uhr statt. Dr. HOLGER POLITT (Philosoph, Historiker; Warschau) wird in die Ausstellung einführen. Er hat sich u.a. als Leiter des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau mehr als 20 Jahre intensiv mit der deutsch-polnischen Geschichte beschäftigt. Viele Jahre hat er die in der Ausstellung porträtierten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen begleitet.
Bereits am Vormittag des Tages der Befreiung vom Nationalsozialismus wurden durch Mitglieder der VVN-BdA rote Nelken auf die Gräber von Soldaten des sowjetischen Ehrenfriedhofs niedergelegt, wo am Nachmittag das städtische Gedenken stattfand. Am Abend kamen rund 60 Personen zum antifaschistischen Gedenken zum Befreiungstag. Im Fokus stand die Befreiung von Babelsberg, die durch eine Widerstandsgruppe aus Antifaschisten sowie Zwangsarbeitenden und Kriegsgefangenen kampflos erreicht werden konnte. In den Tagen ab dem 24. April konnte Babelsberg durch die 1. Ukrainische Front ohne große Gefechte eingenommen werden. In den Redebeiträgen ging es vor allem um die Potsdamer Erinnerungskultur und fehlende Umsetzungen in ihren Beschlüssen. Die Selbstbefreiung der Zwangsarbeitenden in den großen Lagern wurde thematisiert und die Grünfläche an der Ecke Großbeerenstraße/ Ahornstraße in Wally-Lehnert-Platz umbenannt. Wally Lehnert war eine Antifaschistin, die unter anderem Zwangsarbeitende aufnahm und in einer Widerstandsgruppe aktiv war, die Flugblätter herstellte und für die kampflose Einnahme durch die Rote Armee mit anderen Personen Panzersperren abbaute. Für ihr Wirken wurden symbolische Straßenschilder angebracht. Durchgeführt wurde das Antifaschistische Gedenken durch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, die Omas gegen Rechts und unsere VVN-BdA aus Potsdam.
Den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus nehmen wir zum Anlass, um in Babelsberg zwei öffentliche Plätze nach den beiden Antifaschistinnen und Widerstandskämpferinnen Wally Lehnert und Anna Müller zu benennen. Zudem gedenken wir an den beiden Orten, weil hier lokal eine Widerstandsgruppe aus Deutschen und Zwangsarbeitenden tätig war, die Flugblätter verteilte und mit der Roten Armee zusammenarbeitete. In unmittelbarer Nähe befanden sich zudem die größten Lager von NS-Zwangsarbeitenden in Potsdam.