Frühjahrsputz am Grab von Eva und Kurt Laube

26. Februar 2021

Auf dem Friedhof in der Großbeerenstraße befindet sich das Grab der beiden Antifaschisten Eva und Kurt Laube. Mit dem Frühjahrsputz wollen wir an die beiden Antifaschisten und Internationalisten erinnern sowie ihr Grab, stellvertretend für viele andere, wieder in den Fokus der Öffentlichkeit bringen. Blumen und Arbeitsmaterialien werden gestellt.

Kurt Laube wurde am 25. Mai 1905 in Rathenow geboren und starb am 18. Oktober 1987 in Potsdam-Babelsberg. Nach seiner Berufsausbildung zog er in das Rote Nowawes, wo er in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) eintrat und 1930 Mitglied in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) wurde. Kurt Laube war zudem im Rotfrontkämpferbund (RFB). Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten kämpfte er illegal im Widerstand, emigrierte dann aber in die Tschechoslowakei. 1936 schloss er sich den Internationalen Brigaden im Kampf gegen die Faschisten in Spanien an. Er wurde dort als Kommissar in der 2. Kompanie des Bataillons „Edgar André“ der XI. Internationalen Brigade eingesetzt. Hier traf Laube auch ehemalige Nowaweser Kampfgefährten wie Walter Junker, der in der Schlacht am Ebro 1938 fiel.

Nach dem Spanischen Krieg floh Kurt Laube im Jahr 1939 nach Frankreich, wurde dort verhaftet, in einem Lager interniert und 1941 an die Nationalsozialisten ausgeliefert. Inhaftiert im Potsdamer Gefängnis Lindenstraße 54 wurde er schließlich vor dem Volksgerichtshof angeklagt und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Brandenburg absitzen sollte. 1944 wurde er jedoch in das Strafbataillon 999 der Wehrmacht eingezogen. Zusammen mit anderen konnte er dort seine Bewacher entwaffnen und desertierte zur US-amerikanischen Armee.

Eva Laube wurde am 24.05.1910 in einer Berliner Arbeiterfamilie geboren. Politisiert wurde sie im Arbeitersportverein „Fichte“. Wie Kurt Laube, trat sie zuerst dem KJVD, später der KPD bei. Sie beteiligte sich illegal im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, wurde inhaftiert und ging auf Weisung der Partei im Jahr 1936 nach Prag, um dort Emigranten zu betreuen. Mit dem Angriff auf die Tschechoslowakei geriet sie in die Hände der Gestapo. Zuerst wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück eingeliefert, später nach Auschwitz verschleppt. Hier konnte sie vielen Häftlingen helfen, weil man sie im Krankenbau als Lagerälteste einsetzte. Mit der Befreiung durch die Rote Armee kam sie nach Potsdam und beteiligte sich wie Kurt Laube am Aufbau eines neuen Landes. An den Folgen der unmenschlichen Behandlung in den Konzentrationslagern starb Eva Laube nach langer Krankheit am 30.12.1968.

Friedhof Großbeerenstraße (Treffpunkt an der Feierhalle)

Freitag, 19.03.2021, 16 Uhr

Organisiert durch:

Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, VVN-BdA Potsdam, Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V. (KFSR)